Der Z-Wert beschreibt den korrekten Auslösewert einer Skibindung. Dadurch soll einer Verletzung während des Skifahrens vorgebeugt werden. Verletzungen können entstehen, wenn die Bindung entweder nicht (bzw. zu spät) oder aber zu früh auslöst. Beides kann sehr gefährlich werden. Daher gilt es einen Kompromiss zu finden.
Ziel ist es, das Drehmoment am Schienbein des Skifahrers zu begrenzen. Unter Zuhilfenahme empirischer Untersuchungen von Skiunfällen wurde die Norm DIN/ISO 11088 verfasst. Mit ihrer Hilfe kann mit nur wenig Aufwand ein guter Wert für das Einstellen der Skibindung ermittelt werden.
Der ermittelte Wert wird direkt am Vorder- und Hinterbacken eingestellt. Er entspricht den Drehmomenten allerdings nur unter optimalen Bedingungen. Sowohl für die Drehung (vorderer Bindungsteil) als auch für die Vorwärtsneigung (hinterer Bindungsteil). Die tatsächlich notwendige Einstellung für die jeweilige Kombination aus Bindung und Skischuh kann also von dem hier berechneten Z-Wert abweichen.
Es wird das Körpergewicht des Skifahrers im unbekleideten Zustand benötigt. Die Angabe erfolgt in Kilogramm (kg).
GrößeDie Körpergröße muss in Zentimetern (cm) angegeben werden. Sie wird von Kopf bis Fuß gemessen – ohne Helm und ohne Schuhe.
SchuhsohlenlängeDie Sohlenlänge des Skischuhs muss in Millimetern (mm) angegeben werden. Durch die Länge des Schuhs wird die Hebelwirkung - oder besser das Drehmoment - entscheidend beeinflusst. Außerdem muss die Bindung natürlich auf die korrekte Länge eingestellt werden.
AlterDas Alter des Skifahrers muss in Jahren angegeben werden. Diese Angabe ist wichtig, da Skifahrer die jünger als 10 oder älter als 49 Jahre sind, einen niedrigeren Z-Wert erhalten.
FahrertypLangsame, vorsichtige bis gemäßigte Fahrt in leichtem Gelände mit geringer Hangneigung. In diese Kategorie fallen typischerweise die Anfänger.
FortgeschrittenIn diese Kategorie fallen alle Skifahrer, die man weder dem Typ Anfänger noch dem Typ Könner zuordnen kann. Der Fahrer muss mindestens 13 kg wiegen.
KönnerHohe Geschwindigkeit und aggressiver Fahrstil in Gelände mit mittlerer bis starker Hangneigung. Der Fahrer muss mindestens 22 kg wiegen.
Ein korrekt ermittelter Z-Wert, der an der Skibindung genau eingestellt ist, bietet keine Garantie. Es kann trotzdem sein, dass Deine Bindung nicht genau arbeitet. Das passiert bei älteren Bindungen eher als bei neuen. Aber selbst bei einer neuen Bindung besteht die Gefahr, dass die Funktionsfähigkeit nicht gewährleistet ist. Außerdem kann auch die Kombination von Bindung und Skischuh zu einer Veränderung führen. Wenn beispielsweise die Sohle des Skischuhs und die Bindungsplatte rau sind, muss der Reibungswiderstand bei einer Drehung ebenfalls überwunden werden.
Die Bindung sollte immer von einem Fachbetrieb unter Verwendung des Skischuhs mit dem verwendetem Ski eingestellt werden. Der Fachbetrieb misst dazu die tatsächlichen Auslösewerte. Mit diesen wird die Einstellung der Bindung so lange angepasst, bis die korrekten Drehmomente erreicht sind. Ein ordentlicher Fachbetrieb dokumentiert auch diese Einstellungen und überreicht Dir einen Beleg über die ermittelten Werte.
Außerdem gibt es noch eine Reihe von weiteren Einstellungen, um die Bindung perfekt an den Skischuh anzupassen. Dies können die Fachleute am besten. Wenn Du meinst, dass Du die Bindung selber einstellen solltest, dann machst Du das auf eigene Gefahr.
Hattest Du schon einmal das Gefühl, dass etwas mit der Einstellung deiner Bindung nicht stimmt? Vielleicht war beim Skiverleih am Samstagmorgen Chaos und Du bist dir nicht sicher, ob der Betreiber nicht etwas verwechselt hat. Dann kannst Du zur Sicherheit mit dem Z-Wert-Kalkulator selber nachrechnen und gegebenenfalls reklamieren.